BLS, ACLS und PALS in der Gruppe trainieren – von überall, zu jeder Zeit.
Schulungen und Trainings im Bereich der lebensrettenden Sofortmaßnahmen sind für medizinisches und pflegerisches Personal, Notfallhelfer und Ersthelfer – aber auch Laien – unerlässlich. Hierzu gibt es insgesamt vier Qualifizierungskategorien und Zertifizierungen, die auf den Richtlinien der American Heart Association (AHA) basieren: AED, BLS, ACLS und PALS.
In diesen Kursen werden entscheidenden Fähigkeiten und Handlungskompetenz vermittelt und gefestigt, welche zur Rettung von Menschenleben bei einem Herzstillstand erforderlich sind. Doch wie unterscheiden sich die AHA-Kurse und lassen sich diese auch in VR-Simulationstrainings abbilden?
Was sind Heartsaver/AED-Provider Kurse?
AED steht für „Automatischer Externer Defibrillator“. AED-Kurse richten sich daher an Laienhelfer und vermitteln die Reanimation mittels eines automatischen externen Defibrillators (AED). Nachdem auch in vielen nichtmedizinischen Bereichen (z.B. als Ersthelfer im Betrieb) Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich der Herz-Lungen-Wiederbelebung vorzuweisen sind, stellen AED-Kurse einen wichtigen Bestandteil der Ersthelfer-Ausbildung dar.
Was vermitteln BLS-Kurse?
BLS steht für „Basic Life Support“ und ist, wie der Name schon sagt, die grundlegendste Stufe der Zertifizierung zur Lebensrettung für medizinisches Fachpersonal. Der Hauptbestandteil eines BLS-Trainings ist die kardiopulmonale Reanimation bzw. Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW). Neben Herzdruckmassage und künstlicher Beatmung bei Erwachsenen, Kindern und Säuglingen, umfassen BLS-Kurse auch Atemwegsobstruktion durch Fremdkörper (Ersticken), die Herz-Lungen-Wiederbelebung durch mehrere Retter, sowie die Verwendung eines automatischen externen Defibrillators (AED).
BLS-Inhalte bildet die Grundlage für eine zusätzliche bzw. spezifische Qualifizierung in lebensrettenden Sofortmaßnahmen, die in den aufbauenden ACLS- und PALS-Kursen vermittelt werden. Die BLS-Zertifizierung ist Voraussetzung für den Erhalt der ACLS- und/oder PALS-Zertifizierung.
Was umfasst ACLS?
Die ACLS-Zertifizierung (Advanced Cardiac Life Support) umfasst fortgeschrittene Techniken, die medizinisches Personal für die Behandlung akuter kardialer Ereignisse benötigt, d.h. die erweiterte kardiovaskuläre Reanimation. Die Hauptzielgruppen von ACLS-Kursen sind Gesundheitsdienstleister und Notfallpersonal, wie z. B. Sanitäter, die direkt an der Patientenversorgung beteiligt sind. Die ACLS-Zertifizierung stellt sicher, dass medizinisches Personal über alle Fähigkeiten verfügen, die für die erfolgreiche Durchführung einer Reanimation erforderlich sind.
Der ACLS-Kurs baut auf dem BLS-Kurs auf und umfasst zusätzlich die Erkennung und Behandlung von Atemstillstand und Herzstillstand, das Atemwegsmanagement sowie die Behandlung eines Schlaganfalls und akuten Koronarsyndroms (ACS). Der Kurs vertieft auch fortgeschrittene medizinische Fertigkeiten, z. B. das Verständnis der Pharmakologie von Medikamenten, die bei einer Reanimation eingesetzt werden, sowie die Interpretation eines EKG/ECG zur Erkennung gefährlicher Herzrhythmusstörungen. Teilnehmer von ACLS-Schulungen können bei erfolgreichem Abschluss als Instruktor weitere geschulte Mitarbeiter leiten und anweisen, im Team zusammenzuarbeiten und unter Stressbedingungen schnelle und präzise lebensrettende Entscheidungen treffen. Diese Kompetenz wird durch regelmäßige Simulationstrainings gestärkt und weiter ausgebaut.
Was behandeln PALS-Kurse?
PALS (Pediatric Advanced Life Support) sind Schulungen zu erweiterten Notfallmaßnahmen in der Pädiatrie. Die Teilnehmenden behandeln hierbei ausschließlich die Erstversorgung von Kindern und Säuglingen in Notfallsituationen. PALS-Kurse richten sich an Krankenschwestern und -pfleger, Ärzte und andere Personen, die in der pädiatrischen Notfallversorgung, der Intensivpflege und der Intensivmedizin tätig sind.
Wie ACLS baut auch PALS auf den Grundsätzen von BLS auf und umfasst Atemwegsmanagement, Erkennung von Herzrhythmusstörungen und Teamführung. Darüber hinaus behandeln PALS-Trainings die Erkennung von Schock und Atemnot bei Kindern.
Die Unterschiede der AHA-Kurse: ACLS vs. BLS vs. PALS
Jede dieser Zertifizierungen umfasst eine Kombination aus didaktischem Unterricht, mehreren Szenarien und einer praktischen Prüfung, bei der die theoretischen Kenntnisse in die Praxis umgesetzt werden. Alle AHA-Zertifizierungen sollen medizinischem Personal das Wissen, die Fertigkeiten und die Handlungskompetenz vermitteln, um in Notfallsituationen erfolgreich lebensrettende Maßnahmen durchzuführen. Die Kurse unterscheiden sich wie folgt:
- BLS vermittelt grundlegende lebensrettende Fertigkeiten
- ACLS vermittelt fortgeschrittene lebensrettende Fertigkeiten sowie Soft Skills für die Zusammenarbeit im Team
- PALS vermittelt fortgeschrittene lebensrettende Fertigkeiten für die Behandlung von Kindernotfällen
Im Vergleich: BLS vs. ACLS
BLS deckt die Grundlagen ab:
- Herz-Lungen-Wiederbelebung
- Einsatz von AEDs
- Erstickung
BLS-Kenntnisse sind die Basis für weitere Qualifikationen.
ACLS deckt die Komplexität und Schwierigkeiten bei der Erkennung und Behandlung akuter kardialer Ereignisse bei Erwachsenen ab. ACLS umfasst intensivere Kurse und Trainings als BLS.
Im Vergleich: ACLS vs. PALS
ACLS und PALS vermitteln beide fortgeschrittene Kenntnisse und Fertigkeiten, die von Gesundheitsdienstleistern und Rettungskräften benötigt werden, richten sich aber an unterschiedliche Altersgruppen von Patienten. ACLS lehrt das Notfallmanagement von Erwachsenen, die ein kardiales Ereignis erleiden, während der PALS-Kurs das Notfallmanagement von Kindern und Säuglingen lehrt, die ein kardiales Ereignis, Atemversagen oder einen Schock erleiden. Zusammen bieten die beiden Kurse ein ganzes Arsenal an Fähigkeiten und Kenntnissen, die für die effektive Bewältigung lebensbedrohlicher kardiopulmonaler Notfälle bei Menschen aller Altersgruppen erforderlich sind.
BLS-, ACLS- und PALS-Trainings in Virtual Reality durchführen?
Reguläre Kurse in Kombination mit praktischen Trainings und Simulationen an Übungspuppen war bisher die Standardmethode für die Ausbildung in lebensrettenden Sofortmaßnahmen. Virtual Reality kann hier nun neue Trainingsmöglichkeiten schaffen und bestehende erweitern. Durch die schnelle Entwicklung der VR-Technologie werden VR-Trainings zugänglicher, praktischer und kostengünstiger als je zuvor.
Für unsere SimX VR-Gruppentrainings gibt es bereits zahleiche Kurse und Simulationen in Virtual Reality zu AHA-Kursen. Verschiedene Szenarien aus AED, BLS, ACLS und PALS bieten flexible Trainingsmöglichkeiten für medizinische Teams und die Notfallmedizin on präklinischen, klinischen und häuslichen Umgebungen.
Quellen:
CPR & First Aid Emergency Cardiac Care: Healthcare Professional — American Heart Association
CPR & First Aid Emergency Cardiac Care: Basic Life Support (BSL) — American Heart Association
CPR & First Aid Emergency Cardiac Care: Advanced Cardiovascular Life Support (ACLS) — American Heart Association
CPR & First Aid Emergency Cardiac Care: AHA Pediatric Training for Healthcare Providers — American Heart Association